Langenstein-Projekt 2023

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Vom 15.02.23 bis zum 16.04.2023 fuhren vier Schüler*innen unseres Gymnasiums aus der achten und neunten Klasse jeden Dienstag nach der Schule zur Gedenkstelle des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge, um dort an dem Projekt „Tage der Begegnung“ teilzunehmen. Dies ist ein Projekt, welches in Kooperation mit der Gruppe der Zweiten Generation und dem Förderverein Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge e.V. organisiert und gefördert wird. Mit diesem Programm wird jedes Jahr an die Befreiung des Lagers im April 1945 erinnert.

In der Gedenkstätte trafen wir Schüler*innen von anderen Schulen des Landkreises. Unsere Schule nahm zum ersten Mal an diesem Programm teil. In diesem Jahr drehte sich alles um das Thema Krieg. Wir arbeiteten unter der Leitung von Anna Fulton, einer Dramaturgin aus Quedlinburg, Standbilder aus, die verschiedene Aspekte des Krieges widerspiegeln sollten und sprachen über unsere eigenen Assoziationen mit Krieg.

Zum Ende des Projekts hatten wir die Chance, mit André Baude, dem Sohn eines Überlebenden des Lagers, zu sprechen, der uns viel über seine Erlebnisse mit seinem Vater nach dessen Gefangenschaft erzählen konnte. Besonders blieb uns in Erinnerung, wie André davon erzählte, dass er als Kind fürchtete, sein Vater sei ein Verbrecher, da er sich nicht erklären konnte, warum er sonst als Gefangener in Deutschland gewesen sein könnte.

Nach dem Gespräch besichtigten wir zusammen den Stollen, in dem die Gefangenen des Lagers Zwangsarbeit leisten mussten. Am letzten Tag des Projekts kamen wir schon morgens nach Langenstein und führten die Ergebnisse unserer Arbeit der letzten Wochen der Gruppe der Zweiten Generation, also den Kindern der Überlebenden des Lagers, und deren Familien vor.

Am 16.04. war dann die Gedenkveranstaltung anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers auf dem Gelände der Gedenkstätte. Bei eiskaltem Nieselregen führten wir unsere Performance auf dem ehemaligen Appellplatz auf. Danach wurde noch ein Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches enthüllt und die Veranstaltung endete mit den Kranzniederlegungen am Massengrab.

Insgesamt war es ein eindrucksvolles Erlebnis und ich bin fest entschlossen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.

Paula Büscher

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