„Letzte-Hilfe-Kurs“

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Hospiz-Projekt am Wolterstorff- Gymnasium

In den vergangenen Wochen haben die 10. Klassen des Wolterstorff-Gymnasiums Ballenstedt jeweils ein sechsstündiges Hospiz Projekt im Rahmen ihres Ethik- bzw. Religionsunterrichts durchgeführt. Dabei ging es darum, uns Schülern den Umgang mit dem Tod und der Sterbehilfe näher zu bringen.

Zunächst lernten wir Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes „Hoffnung“ an der Lungenklinik in Ballenstedt und die Hospiz-Koordinatorin, Schwester Kristin Gloger, kennen. Sie haben die Veranstaltung geleitet und über ihre Erfahrungen gesprochen. Den Schwerpunkt bildete die Auseinandersetzung mit dem Verlust eines nahestehenden Menschen. Über unsere Ideen einer Verabschiedung gestalteten wir in Gruppen Plakate.

In der zweiten Doppelstunde besichtigten wir mit Schwester Kristin und Herr Gebhardt die Palliativstation der Lungenklinik in Ballenstedt. Sie zeigten uns spezielle Räume, wie zum Beispiel ein Patientenzimmer, den Raum der Ruhe oder auch die Kühlkammer. Zum Abschluss durften wir gegenseitig in einem Selbstexperiment die verschiedenen Verfahren der Mundhygiene von beeinträchtigten Personen an uns ausprobieren, welche zum Beispiel durch die Gabe von Honig, Brausepulver oder Mundspray mit Geschmack angeregt wird.

Den Abschluss des Hospiz-Projekts starteten Schwester Kristin und Frau Bergmann mit einem kurzen Film Clip. Darin ging es um einen Mann, der mithilfe einer aufklappbaren Musikstation die Zeit und das Geschehen beeinflussen konnte. Beim Versuch, einen Unfall zu verhindern, probierte er etliche Möglichkeiten aus, bei denen bei jeder Änderung etwas neues Schlechtes passierte. Der Zweck des Clips bestand darin, uns zu erläutern, wie auf jede Aktion eine Reaktion folgt, und dass es viele schlimme Ereignisse gibt, auf die man gar nicht alle reagieren kann. Anschließend haben wir kleine Experimente gemacht, die uns zeigen sollten, wie es sich anfühlt, beeinträchtigt zu sein. Dazu haben wir uns harte Erbsen in die Schuhe gesteckt, welche zunächst einen kleinen, mit der Zeit sich aufbauenden Schmerz simulieren sollte. Unter Zuhilfenahme von Ohrenstöpseln sowie einer kaum durchsichtigen Brille konnten ein leichter Gehör- und Sehverlust simuliert sowie und mit einer roten Clowns-Nase die komischen Blicke anderer nachgeahmt werden.

Zuletzt schrieb jeder seine Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft auf einen Zettel, den wir danach falteten und jeweils an einen bunten, mit Helium gefüllten Ballon hängten. Anschließend ließen wir gemeinsam die Ballons vom Schulhof in den Himmel steigen.

Wir waren uns alle einig, dass dieses Projekt eine sehr interessante und lehrreiche Erfahrung war. Uns wurde gezeigt, wie wichtig Kommunikation und Verständnis für andere Menschen ist. Als Anerkennung erhielt jeder von uns eine Teilnahmebestätigung für den „Letzte-Hilfe-Kurs“.

Bericht von Julie Kaiser und Megan Schachtschabe, Klasse 10, Wolterstorff-Gymnasium

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